Reaktivierung der Strecke Markgröningen – Ludwigsburg

Antrag:Die Verbandsgeschäftsstelle wird beauftragt, sich für eine baldmögliche Reaktivierung der Eisenbahnstrecke Ludwigsburg Bf – Markgröningen Bf einzusetzen. Hierfür sollen zunächst

1. die Förderfähigkeit eines Stufenplans mit den Fördergebern geklärt werden,
2. Verhandlungen über eine Umsetzungsvereinbarung mit der DB Netz AG (als Eigentümerin der stillgelegten Bahnstrecke Ludwigsburg – Markgröningen) und dem Landkreis Ludwigsburg bzw. dem Zweckverband „Stadtbahn Ludwigsburg“ aufgenommen werden,
3. eine Fahrplanrobustheitsprüfung für den benannten Streckenabschnitt beauftragt werden sowie
4. ein Freischnitt der stillgelegten Gleise für diesen Winter (2020/21) mit der DB Netz AG vereinbart oder beauftragt werden.

Begründung und Detaillierung:Hohe Pendlerzahlen von Markgröningen nach Ludwigsburg und in noch stärkerem Maße nach Stuttgart machen eine Entlastung der Straßen durch bessere Einbindung Markgröningens in den Regionalverkehr erforderlich. Die Reaktivierung und Elektrifizierung der stillgelegten Bahnstrecke ist von regionaler Bedeutung und fügt sich als erstes Element eines Stufenplans mittelfristig logisch in die Pläne zu Ausbau und Verlängerung der Schusterbahn (S11) und zur Taktverdichtung des S-Bahnverkehrs ein.

Eine erste Stufe soll mindestens, wie vom VCD vorgeschlagen, die Reaktivierung und „kleine Elektrifizierung“ der Eisenbahnstrecke Ludwigsburg Bf – Markgröningen Bf (mit den Zwischenstationen LB West, Waldäcker, Möglingen Sonnenbrunnen, Möglingen Bf) umfassen. Dazu ist ein Brückenbau (bereits planfestgestellt), Aufbau des 15kV DB Stromsystems, Erneuerung der Bahnübergangssicherungen und der Ausbau der Stationen erforderlich. Zwischenziel: Vorlaufbetrieb im 30-Minuten-Takt.
Laut Bahnstudie würde sowohl im Vorlaufbetrieb wie im Zielkonzept eine schnelle Verbindung vom Bahnhof Markgröningen nach Ludwigsburg mit einer veranschlagten Fahrzeit von 13,5 Minuten möglich.

Die Notwendigkeit trifft auf günstige Begleitumstände: Die DB Netz AG als Eigentümerin hat Bereitschaft zu Reaktivierung und Ausbau der 8,35 km langen Strecke erklärt und bereits eine Fahrplanstudie erstellt. Gleichzeitig sind im Rahmen eines entsprechend vereinbarten Stufenplans große Kostenanteile (90 % der Reaktivierungskosten, 10 % der Planungskosten, dauerhafte Übernahme der Betriebskosten) durch Bund und Land gedeckt. Auch eine Verzweigung für die spätere Anbindung des Industriegebiets Schwieberdingen und der Bosch-Liegenschaft sowie die Anbindung anderer Arbeitszentren wie des W&W Kornwestheim würde begünstigt.

Die bestehenden Pläne des Landkreises Ludwigsburg, Markgröningen in das Stadtbahnnetz Ludwigsburg einzubinden, werden durch die Reaktivierung der Strecke Markgröningen-Ludwigsburg nach EBO nicht beeinträchtigt, sondern sinnvoll ergänzt und die Zukunftsfähigkeit durch die stringente Einbindung Markgröningens in das S-Bahnnetz deutlich verbessert. Pendlerströme nach Stuttgart sind über eine reine Stadtbahnanbindung durch längere Umsteigezeiten behindert, sodass eine Streckenübernahme durch den Landkreis wohl nicht zielführend ist und die Reaktivierung auch unnötig verzögert. Außerdem ist ein abschnittsweise bestehender Güterbahnverkehr der Firma Lotter nur nach EBO möglich. Auch in der Stellungnahme der Stadt Markgröningen wird explizit auf die Dringlichkeit der Reaktivierung hingewiesen und der Vorlaufbetrieb mit einem 2-System-Fahrzeug nach EBO empfohlen

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