Regionales Programm zum Breitbandausbau rollt

Gigabit Region Stuttgart GmbH berichtet über den Fortschritt bei der Glasfaserversorgung von Gewerbe, Wohngebieten und Bildungseinrichtungen

„Die Bürger der Region sind in ihrem Alltag aufgrund der mangelhaften Infrastruktur ständig mit Problemen konfrontiert“, konstatierte Stephan Köthe (AfD). Im internationalen Vergleich seien auch die Ziele bis 2030 zu niedrig angesetzt. Er stellte die Frage, ob nicht angesichts der Corona-Krise die Planungen nach oben angepasst werden müssten. „Wir müssen noch mutiger investieren, damit es in der Region ein flächendeckendes Glasfasernetz mit freiem Marktzugang gibt.“

Untenstehend ein Auszug aus der Pressemitteilung des Verbands Region Stuttgart.
Die vollständige Pressemitteilung des Verbands Region Stuttgart kann hier abgerufen werden.

STUTTGART: Homeoffice, digitale Ausstattung von Bildungseinrichtungen und Streaming von Unterhaltungsformaten gegen den Lockdown-Koller – die derzeitige Situation zeigt, dass kaum jemand auf ein leistungsfähiges Netz verzichten kann, ganz zu schweigen von der notwendigen Infrastruktur für Wirtschaft und insbesondere Industrie 4.0. Wie sieht es also gut eineinhalb Jahre seit der Gründung der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS) mit der Glasfaserversorgung und dem Ausbau des 5G-Netzes in der Region aus? Auf Antrag der Fraktionen von FDP, CDU/ÖDP und SPD berichtete die GRS im gestrigen Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung über Fortschritte und Planungsprozesse. Insbesondere die Schulen standen in Fokus. 

Seit der Unterzeichnung des Kooperationsprogramms mit der Deutschen Telekom GmbH wurden rund 100.000 Haushalte und Gewerbetreibende mit Glasfaser versorgt. Bis Ende 2020 wurde in rund 70 von den 174 Kommunen, die am Breitbandprogramm teilnehmen, mit dem Ausbau begonnen. Vor allem kleinere Siedlungsgebiete und Gemeinden im ländlichen Raum profitierten dabei von den Aktivitäten. Während die Glasfaserversorgung für Haushalte und Gewerbetreibende in der Region Stuttgart zu Beginn der Kooperation bei 2,3 Prozent lag, waren es im September 2020 bereits sechs Prozent. Bis Ende 2022 werden weitere 129 Kommunen am Ausbauprogramm partizipieren. In einem „rollierenden“ Verfahren werden alle zwei Jahre die Ausbauziele von GRS, Telekom und den Zweckverbänden der Landkreise und der Landeshauptstadt Stuttgart konkret abgestimmt. GRS-Geschäftsführer Hans-Juergen Bahde stellte die Prognosen für den weiteren Ausbau vor: „Bei gleichbleibender Geschwindigkeit werden 6,6 Prozent Zuwachs pro Jahr erreicht. Bis 2030 gehen wir von einem realistisch erreichbaren Zielwert zwischen 66 und 80 Prozent aus.“ Die hänge von externen Faktoren ab, etwa die Konkurrenz durch andere Technologien wie Kabel und Mobilfunk, Markteinflüsse von anderen Anbietern und nicht zuletzt den Kapazitäten der Kommunen. Zum aktuellen Zeitpunkt liege der Ausbau jedoch, trotz erschwerter Pandemiebedingungen, im Zeitplan. Zusätzlich unterstützt die Gigabit Region die Kommunen und Landkreise im Bereich Mobilfunk – Stichwort „5G“ – aktiv mit Kommunikations- und Informationsmaßnahmen.

Schwerpunkt Schulen

Im Jahr 2021 wird ein Schwerpunkt auf dem Breitbandausbau der Schulen liegen. Dafür gibt es aufeinander abgestimmte Bundes- und Landesförderprogramme. In der Region haben beispielsweise 355 von 934 von der GRS abgefragte Schulen Anspruch auf Fördermittel und sollen von einem schnellen Ausbau profitieren. Die nicht förderfähigen Schulen liegen bereits heute in einem Kabelgebiet. Sie verfügen über einen Koaxial-Kabelanschluss, der mit einem Glasfasernetz verbunden und so bereits recht leistungsfähig ist (HFC-Anschluss). Die GRS wird aber prüfen, ob auch diese Schulen, wenn sie nahe an Wohn- und Gewerbegebieten liegen, die einen Glasfaseranschluss erhalten, gleich mitversorgt werden können.

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