Holger Dorn (AfD/FR): Einbruch der Fahrgastzahlen nicht überraschend

Für Holger Dorn (AfD/FR) ist der Einbruch der Fahrgastzahlen nicht überraschend. „Diejenigen, die auf verlässliche Mobilität angewiesen sind, wählen das verlässlichste Angebot“, so Dorn. Es gebe aber ein großes Fahrgastpotenzial, daher sei der Auftrag jetzt die Basis für das Anwachsen der Fahrgastzahlen vorzubereiten. Ohne Kostenübernahmen durch den Bund und das Land sei dies aber nicht machbar.

Untenstehend ein Auszug aus der Pressemitteilung des Verbands Region Stuttgart.
Die vollständige Pressemitteilung des Verbands Region Stuttgart kann hier abgerufen werden.

Fahrgastniveau der S-Bahn in der Region Stuttgart bleibt stabil

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen blieben 2023 die Fahrgastzahlen der S-Bahn Stuttgart im Vergleich zum Vorjahr stabil.

STUTTGART: Das Jahr 2023 war für die S-Bahn geprägt von schwierigen Rahmenbedingungen. Mit einem leichten Rückgang von 102,5 Millionen auf 101,5 Millionen sind die Fahrgastzahlen zwar stabil geblieben, allerdings immer noch nicht auf dem Rekord-Niveau von 2019 mit knapp 133 Millionen Fahrgästen. In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart am Mittwoch wurden die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2023 im Detail vorgestellt und über die Konsequenzen für die kommenden Jahre diskutiert.

„Die Fahrgastzahlen zeigen, dass die Fahrgäste die S-Bahn nachfragen und der S-Bahnverkehr seine Potenziale hat. Unter den aktuellen Bedingungen ist es jedoch sehr schwer, neue Fahrgäste zu gewinnen“, so Dr. Jürgen Wurmthaler, leitender Direktor für die Bereiche Wirtschaft und Infrastruktur. „Ich setzte drauf, dass der Samstagsverkehr wieder zum Laufen kommt, denn da ist die deutlichste Zunahme, genau wie im Abendverkehr.“

Variierende Zahlen über das Jahr

Hintergrund der aktuellen Zahlen sind vor allem die vielen Baustellen im Netz. In den ersten vier Monaten des Jahres lagen die Einsteigerzahlen noch deutlich über denen des Vorjahres, im Januar sogar um 37 Prozent. Für die schwächeren Zahlen ab Mai sind vor allem die Ausbauarbeiten zum digitalen Knoten Stuttgart verantwortlich, für die wochenlang Streckenabschnitte im Bereich Bad Cannstatt – Waiblingen gesperrt wurden. Der sommerferienbedingte Einbruch war 2023 stärker als 2022. Ab September gelang es dagegen wieder, die Vorjahreswerte zu halten und sogar zu übertreffen.

Besonders in den Morgenstunden zwischen 7 und 8 Uhr sind die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2019 geringer. Bei den Abendstunden ist teilweise kaum eine Differenz zu verzeichnen. Das hängt auch mit sich verändernden Arbeitsbedingungen der Fahrgäste und zunehmendem Homeoffice zusammen. Dennoch konnte 2023 auf der Stammstrecke im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs der Auslastung erreicht werden. Zudem wurden mittlerweile alle Züge mit WLAN ausgestattet. Ungefähr 25 Prozent aller Fahrgäste nutzten dieses Angebot.

Deutschlandticket mit positivem Effekt

Das Deutschlandticket hatte insgesamt einen positiven Effekt auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen. Ebenso hat der attraktive Preis einen großen Teil der Kunden dazu bewegt, mittels des Zeitticket-Zuschlags die erste Klasse zu nutzen. Für diese konnte 2023 ein finanzieller Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden. Dennoch steht dem Verband Region Stuttgart sowie den Landkreisen ein mögliches Defizit für die Finanzierung des Deutschlandtickets bevor. Insbesondere für das Jahr 2025 werden erhebliche Mehrkosten hinzukommen, sofern der Bund die Ausgleichsleistungen für das Ticket nicht erhöht oder das Defizit durch andere Faktoren, wie zum Beispiel durch eine Preisanpassung verringert werden kann.

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